07. 12. 1949

Als Schütze geboren in Köln (also quasi als Zwilling von Tom Waits – hi, pal!).


1953

Im Radio Hans Albers gehört - Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise ... – ab da war das Berufsziel klar: Seemann und Musiker werden!


1960

Aber erst mal ab aufs Gymnasium. Blockflöte spielen! Latein lernen! Schiller-Balladen auswendig können! Bundesjugendspiele mitspielen! (Einmal disqualifiziert wg. Pfeiferauchens auf der 75-Meter-Strecke) ...


1962

...und Einsen in Englisch schreiben. Und Sechsen in Mathe. Lieber Waschbrett üben (nein – nicht Wäsche schrubben: skiffeln!). John Steinbecks Früchte des Zorns gelesen weitere Berufsziele: Abenteurer und Schriftsteller. Oder Sheriff? (Zwölf Uhr mittags gesehen ...)

1953

North Town Skiffle Group, 1963

Besetzung (leider ohne Foto):

außer: Rich Schwab - washboard nicht mehr bekannt.

1964

Die erste Beatkapelle gegründet: a group. Natürlich wird der Waschbrett-Spieler – naheliegend – Schlagzeuger. Schade nur, dass er a) gar kein Schlagzeug hat, b) ein eigenes unerschwinglich ist, und es c) keine Chance gäbe, in der elterlichen Wohnung trommeln zu üben.

Aber a group hat ja auch keinen Bassisten ...

Also Bass spielen gelernt.

Daher: 2. Preis beim 1. Kalker Beat-Festival.

Konnte man natürlich so nicht auf sich sitzen lassen.

Daher:

a group, 1964-66

Hans-Günther B. alias Larry Howard O´Lyne - vox, gui (oben links) Karl-Heinz W. alias Brian Chas O´Harvey - gui, vox (oben rechts)

Achim alias Glyn Jones - harmonica, tambourine (unten links)

Rich alias Richard B. Caurey - dr, b, vox (oben Mitte, unten rechts) Werner K. alias Patrick Vanderbuilt - dr.

1965

1. Preis beim 3. Worringer Beat-Festival. Dabei (zum Glück) außer Konkurrenz: The Bedlams, mit dem begnadeten Gitarristen und Sänger Gerty Beracz.

Verliebung.

Nein, nicht in den Beracz (allenfalls in seine Stimme).

Daher:

1966

Verlobung. Wer verlobt ist, will heiraten.

Wer heiraten will, braucht Geld.

Gibt´s am Gymnasium keins.

Tschüs, Gymnasium.

1966

Lehrstelle als Einzelhandelskaufmann im Musikalienhandel.

Sprich: Staubwischen, Blockflöten, Maultrommeln und Wander- und Kirchenliedernoten verkaufen! In den Adventswochen über dreißig Zithern stimmen ...!

Tschüs, Einzelhandel.„Übergangsjob“ als Hotelpage.

Koffer schleppen, Schuhe putzen. Schon wieder Staubwischen.

Aber viel Geld in Umlauf.

1966–68

Also Karriere: Telefonist, Empfangsassistent, Deutschlands jüngster Nachtportier – Nadelstreifen, Seidenkrawatten, goldenes Feuerzeug. Wow.

(Schicke Frisur auch, oder?)

Und die ganze Kohle in Plattenläden geschleppt. Und zu all den Platten dann zu Hause auf dem neuen Bass die Finger wundgespielt.


1968

Was auf Dauer nicht wirklich die Erfüllung ist –tschüs, Hotellerie. Wurde aus Sicht der Chefs eh Zeit – die Haare wollten und wollten einfach nicht kürzer werden.

a group II gegründet.

a group II, 1968

Besetzung 1:

Peter Nachtsheim - gui, vox

Karl-Heinz Witsch aka Brian - gui, vox

Rich Schwab - b, vox

Erwin Schmidt – dr

Besetzung 2:

wie oben, aber:Jörg Armbrüster - dr.


(Schade – leider keine Fotos davon …)

Und tschüs, Kohle. Überraschenderweise räumt die Band nicht sofort groß ab. Keine Chance, im Proberaum die Raten für den schönen neuen Marshall-Turm zusammenzukriegen.

Auch nicht durch gelegentliche Auswärtsspiele.

Circle Line,

an ca. drei, vier Abenden ca. 1968:

Jürgen Zeltinger - vox, perc.

Peter Gramen - gui, vox

Klaus Dohle - org

Ralf Mager - gui, vox

Rich Schwab - b

Ploob -  dr.

Oder durch die eine oder andere Band-Neugründung.

Action Set, 1968-69

Ralf Mager - vox, gui

Thomas Brück - gui

Rich Schwab - b, vox

Ploob – dr


zeitweise:

Carl Griffin (Manfred Mann´s Chapter Three) – sax

Manfred „Schmal“ Boecker – dr.

Klaus Dohle - org.

1970

Den Marshall zurückgeben?

Nie im Leben – tschüs, Köln.

Ab ins kontinentale Rock´n´Roll-El Dorado: Hallo, Amsterdam.

Dort sogar die örtlichen Musikerkneipen gefunden und etliche Kollegen kennengelernt.

Nach einem Job als Bassist gefragt.

Gelächter: „Wie, ein Job? Es ist Sommer! Wir sind in Holland! Wir spielen bis Oktober erst mal Billard und kassieren Arbeitslosenhilfe ...!“

Kriegt der Deutsche natürlich nicht. Er kriegt auch sonst keinen Job.  Schade. Und den Rest des Lebens ein schlechtes Gewissen, weil alles, was der wunderbaren Gastfreundschaft von Edwin, Hubert und deren Mutter entgegengesetzt werden konnte, lustige Abende in der Stammkneipe und das Ausführen des Familienschäferhunds waren. ´t spijt me, friendjes. Schweren Herzens: Tschüs, Amsterdam.


Schwabs Canossa heißt Papa Weber, Chef vom gleichnamigen Musikhaus. Der ihm väterlich vergibt und seine Ratenansprüche auf ein Minimum herunterschraubt, damit weiter Musik gemacht werden kann (wofür wir ihm heute noch dankbar sind!).

Wo waren wir? - Ach ja - weiter Musik machen.

Aber mit wem?

Erneuter Auftritt Gerty Beracz. Der wohnt mit ein paar Kollegen plus Anhang in einem Schrebergartenhäuschen in Köln-Vogelsang (Gesamtmiete: DM 200,--) und versucht mit denen so etwas wie einen eigenen Musikstil zu entwickeln. Ein Zeitungskritiker nannte es damals Free Rock.

Beracz, gui, voc., Wollie Kaiser, fl., und Gerd Saal, dr., perc., können einen kreativen, hungrigen Bassisten gut gebrauchen. Hungrig ist er auf jeden Fall.

Und eine Ecke für eine Matratze und ein zusätzliches Essbesteck finden sich auch noch:

mhagara ist geboren.


mhagara, 1970-72

Gerty Beracz - gui, vox

Wollie Kaiser – fl, sax, sitar

Rich Schwab - b, vox, perc

Gerd Saal - dr, perc

Acht Leute üben und lernen in vier Zimmern und einem kleinen Garten neben dem Bahndamm das gemeinsame Leben und Arbeiten.

Platz genug?

Na ja – das vierte (und größte) Zimmer ist der Proberaum ...

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